Das Ende der Cookies: Wie verändert FloC die Online-Werbung?

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Das Ende der personalisierten Werbung scheint nah. Nachdem Google als letzter Browser-Anbieter verkündet hat, keine Cookies von Drittparteien mehr zu unterstützen, stehen viele Unternehmen vor einem Rätsel: Wie soll in Zukunft Online-Werbung möglich sein, wenn man keine Gelegenheit mehr hat, das Surfverhalten der User auszuwerten? Wie lassen sich das Kaufverhalten und die Zielgruppen überwachen? Und was wird aus der Regionalität?

Die Lösung des Internetgiganten lautet FLoC („Federated Learning of Cohortes“). Hier werden keine Cookies gesetzt, sondern das Surfverhalten der Nutzerinnen und Nutzer im Browser selbst ausgewertet. Nutzende werden dazu während des Surfens von ihrem Browser maschinell analysiert und in eine Kohorte eingeordnet. Diese besteht aus Personen, die ein ähnliches Surfverhalten aufweisen. Sie spiegelt zum Beispiel das Interesse an Sport- und Modeartikeln sowie die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Region wider. Webseitenbetreiber können dann mittels einer API auf diese Kohorten zugreifen und je nach Gruppe bestimmte Anzeigen ausspielen. Gleiches gilt bei Suchanfragen in der Google-Suche. Hier sollen Anzeigen ebenfalls nach den jeweiligen Kohorten erscheinen. Auch das Conversion-Tracking wird in FLoC integriert.

Guter Ersatz für Cookies?

Ob FLoC ein guter Ersatz für Cookies ist, ist umstritten. Klar ist jedoch, dass die meisten Einwilligungsbanner auf Webseiten in der EU dazu dienen, Werbetracker zu genehmigen. Durch den Einsatz von FLoC könnte das Surfen für viele Nutzer wieder angenehmer werden, da eine Einwilligung zum Tracking auf Webseiten entfällt. Weiterhin zahlt es sich für Google aus, den Browser Chrome zu weiterzuentwickeln, der von knapp 68 % der Internetnutzer verwendet wird.

Da bei FLoC keine personalisierten Daten übertragen werden, kann Google hier den Kompromiss zwischen werbefinanzierten Angeboten und Privatsphäre im Alleingang umsetzen. Unternehmen brauchen sich folglich keine Sorgen zu machen, dass in Zukunft nur noch ein Teil der Nutzerinteraktionen getrackt wird. Tracking wird weiterhin möglich sein und zugleich Features bieten, die konventionelle Cookies derzeit nicht bieten bannerfreie Webseiten, werbefinanzierte Angebote und mehr Privatsphäre.

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